Ein Einschreibbrief von Utrecht nach Zürich
Der Beleg des Monats ist wieder ein Einschreibbrief. Aufgegeben wurde er am 12. März 1943 in der niederländischen Stadt Utrecht. Sechs Tage später erreichte er sein Ziel im schweizerischen Zürich. Die eigentlich neutralen Niederlande waren zu dieser Zeit vom Deutschen Reich besetzt. Die Neutralität der Schweiz wurde respektiert.
Der Brief ist frankiert mit einer Sondermarke (MiNr. 404) zum Kongress der Europäischen Postverwaltungen in Wien (Zeichnung der MiNr 114, aber in geänderter Farbe und größerem Format). Von dieser Marke gibt es eine sehr seltene Abart wo der Aufdruck fehlt. Davon sind nur 20 Exemplare bekannt. Des Weiteren verklebte der Absender beide Marken der Ausgabe für die Niederländische Legion. Dem Einschreibzettel ist zu entnehmen, dass der Brief im Postamt auf der Burgemeester Reigerstraat (Bürgermeister-Reiger-Strasse; benannt nach Bernadus Reiger, der von 1891 bis 1908 Bürgermeister in Utrecht war) aufgegeben wurde.
Der Brief musste vom Oberkommando der Wehrmacht geprüft werden. Das geschah für die Post der Beneluxstaaten normalerweise in Köln. Der Kennbuchstabe "e" im Zensurstempel auf der Rückseite des Beleges besagt aber, dass der Brief in der Auslandsprüfstelle Frankfurt/a. Main kontrolliert wurde, vermutlich weil die Beförderung per Luftpost erfolgte. Das Kennzeichen des Prüfers ist der Stempel "483" auf der Vorderseite.