Ein falsch verwendeter Ersttagsstempel
(vorgestellt von Thomas Wünsche, IPV)
Den Beleg für diesen Monat fand ich in der Wühlkiste einer Sammlerbörse. Die Sondermarken der Mischfrankatur wurden am 4. Mai 2006 mit dem Erstagsstempel Berlin entwertet. Um den Brief portogerecht mit 1,45 € als Großbrief zu frankieren klebte der Absender noch eine Marke zu 45 Cent der Dauerserie Blumen auf. Die Sonderstempelstelle entwertete diese Marke vorschriftsgemäß nicht mit dem Erstagsstempel sondern mit einem Tagesstempel. Der aufmerksame Mitarbeiter der Post übersah allerdings, dass der Brief mit je einer naß- und einer selbstklebenden Marke der Ausgabe zum Weltkulturerbe der UNESCO Oberes Mittelrheintal frankiert war. Als Ersttagsstempel für selbsklebende Briefmarken aus Markensets benutzt die Post einen Erstverwendungsstempel. Die selbstklebende Marke hätte also auch mit einem normalen Tagesstempel entwertet werden müssen. Da beide Marken mit dem Eckrand aufgeklebt wurden, war der Unterschied eigentlich recht gut erkennbar.
Erstagsbrief Berlin vom 4. Mai 2006 - Weltkulturerbe der UNESCO - Oberes Mittelrheintal
Der 67 km lange Abschnitt des Mittelrheins wurde 2002 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Die Sondermarke zeigt die Ansicht von St. Goarshausen mit der Burg. Auf dem Sonderstempel Berlin ist die Burg Pfalzgrafenstein abgebildet.
Bei dem folgenden Brief hatte die Sonderstempelstelle richtig erkannt, dass hier als Frankatur eine naß- (aus dem Block) und eine selbstklebende (aus dem Markenset) Briefmarke verwendet wurde. Der Einschreibbrief wurde mit der Bitte um Entwertung mit dem Ersttagsstempel Berlin, vorgesehen für die naßklebende Marke, bei der Sonderstempelstelle eingereicht. Die naßklebende Marke wurde auch mit diesem Erstagsstempel versehen. Die selbstklebende Marke bekam völlig zu Recht nur einen Tagesstempel.
portogerechte Mehrfachfrankatur mit den Zusatzleistungen "Einschreiben und "Eigenhändig"