Vereinswanderung 2020
Von Schönfeld nach Malschendorf
Am 8. September 2020 konnten wir unsere schon für den Mai geplante Vereinswanderung endlich durchführen. Als kleine Entschädigung für die lange Wartezeit zeigte sich das Wetter an diesem Tag mit schönstem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen von seiner besten Seite. Organisator und Wanderführer Reiner Bruchholz hatte uns diesmal in sein „Wohnzimmer“ ins Weißig-Schönfelder Hochland eingeladen. Treffpunkt war der Schönfelder Markt auf dem uns auch gleich das Highlight unserer Wanderung, das Schönfelder Schloss, erwartete.
Die Teilnehmer der Vereinswanderung vor dem Schönfelder Schloss (Foto TW)
Der Ursprung des Schlosses geht auf eine erstmals 1315 erwähnte Wasserburg zurück. Hofbaumeister Hans von Dehn-Rothfelser erwarb 1543 die Burg und baute sie zum Renaissanceschloss um. Seine heutige Form verdankt das Schloss dem kurfürstlichen Kammerrat und Kanzler Georg Cracow, der als Berater für den Kurfürsten August tätig war. Cracow hatte das Schloss 1568 erworben und ließ es 1573/74 umbauen. Nachdem er am sächsischen Hof in Ungnade gefallen war ließ man ihn verhaften und auf die Pleißenburg bringen. Dort verstarb er 1575. Danach verkaufte seine Familie das Schloss. Nach ständig wechselnden Eigentümern gelangte das Schloss 1787 in den Besitz des Kurfürsten Friedrich August III. und diente später als Finanzgericht. 1871 ging es in Privateigentum und 1945 in Volkseigentum über. In der DDR befanden sich u.a. die Gemeindebücherei und ein Kindergarten im Schloss. Anfang der neunziger Jahre begann die schrittweise Sanierung des mittlerweile der Stadt Dresden gehörenden Gebäudes. Aktuell nutzen der Kunst- und Kulturverein Schönfeld e.V. und der Magische Zirkel Dresden „Bartolomeo Bosco“ e.V. das Schloss für Zaubershows und als Zauberkunstmuseum.
Weiter ging es über den Schirrberg (323 m) zur Malschendorfer Höhe (304 m). Bei toller Fernsicht hatten wir einen herrlichen Ausblick über das Elbtal bis hin nach Pirna und in die Sächsische Schweiz.
Blick von der Malschendorfer Höhe in Richtung Sächsische Schweiz (Foto TW)
Bis zu unserem Ziel war es nur noch ein Katzensprung. In der Naturschänke Malschendorf erwartete man uns bereits. Der Legende nach wurde dem ersten Wirt, Gustav Thiebel, das von ihm beantragte Schankrecht für Bier verweigert. Stattdessen sollte er alkoholfreie Getränke und Säfte aus eigener Produktion ausschenken. Daraufhin verließ er das Amt und rief dabei aus: „Dann wird das ja eine Naturschänke“. Wir konnten uns davon überzeugen, dass inzwischen die Beamten ein Einsehen hatten und in der Schänke auch ein Bier bestellt werden konnte...
Nachdem alle Platz genommen hatten verlas unser Wanderführer noch eine Grußbotschaft unseres (zurzeit bei einer Kur weilenden) Vereinsvorsitzenden und verteilte an alle Teilnehmer einen Schmuckumschlag und eine Marke Individuell. Damit konnten sich jeder noch ein postalisches Andenken an diesen schönen Ausflug "basteln". An einer langen Tafel mit ausreichend Abstand klang der Tag bei gutem Essen und dem einen oder anderen Durstlöscher in einer fröhlichen Runde aus.
Unsere Tafel in der Naturschänke Malschendorf (Foto TW)
Quellen:
- Wikipedia (Schloss Schönfeld; Georg Cracow)
- Homepage der Naturschänke Malschendorf: https://naturschaenke.de/