Ältester Briefmarkensammlerverein Deutschlands

 

Vereinswanderung 2019

Vom Körnerplatz nach Oberloschwitz und zurück

Wie jedes Jahr im Mai, fand auch in 2019 eine interessante Wanderung für alle Sammlerfreunde des IPV, deren Ehepartner und die Freunde unseres Vereins statt. 

Treffpunkt war am Ortsamt Loschwitz am Körnerplatz. Der Name des Platzes resultiert nicht daraus, dass hier früher die Getreidesammelstelle von Loschwitz war sondern ehrt den in Dresden geborenen Dichter und Schriftsteller Theodor Körner, der in Loschwitz ein Sommerhäuschen hatte.


 

Ganzsache der Dresdner Verkehrsanstalt "Hansa" zum 100. Geburtstag von Theodor Körner

Vom Körnerplatz ging es zum Leonhardimuseum, der ehemaligen Hentschelmühle. Die Mühle wurde 1879 von der Familie Leonhardi erworben. Eduard Leonhardi war ein deutscher Landschaftsmaler. Sein Vater, August Leonhardi, betrieb unweit des heutigen Museums in der ehemaligen Vettermühle (auf der Grundstraße 60/62) eine Tintenfabrik.



portogerechter Einschreibbrief von Dresden-Loschwitz nach Walsrode vom 10.09.1928

Nach dem Tod seines Vaters führte Eduard die Firma weiter. Später gelangte das Unternehmen in den Besitz von Herrn Günter Wagner, dem Inhaber der Schreibwarenfirma "Pelikan". Nach der Enteignung des Betriebes 1946 firmierte das Unternehmen in der DDR unter dem Namen "Barock" und stellte Schreibwaren her. 



Unser eigentliches Ziel war aber nicht das Museum selbst, sondern der sich im Gelände befindende Gedenkstein für den Landschaftsmaler Ludwig Richter, einem Vorbild Leonhardis. 

Ludwig Richter wurde am 28. September 1803 in Dresden geboren. Nach seiner Schulzeit studierte er an der Dresdner Kunstakademie. Dort entdeckte er seine Liebe zur Land- schaftsmalerei. Ihn prägte die Nähe zur Elbe. Er malte besonders gern die Blicke, die sich von einem Schiff aus ergaben. Eines seiner bekanntesten Werke entstand 1837 mit der "Überfahrt zum Schreckenstein". Bekannt wurden auch seine Holzschnittillustrationen für Märchenbücher und Liedertafeln. Nach seinem Tod am 19. Juni 1884 wurde er auf dem Friedhof in Dresden-Friedrichstadt beigesetzt.



Sonderkarte mit Sonderstempel zum 100. Todestag von Ludwig Richter

Weiter wandern wir gemütlich von der Grundstraße kommend, den Oberen Ziegengrundweg hinan. Der Ziegengrund ist ein Seitental des Loschwitzgrundes durch den heute die Grundstraße führt. Der Name rührt daher, dass um 1735 in diesem Seitental der Gemeindehirt die 200 Ziegen der Loschwitzer Häusler hütete. Wir erreichen die Sierkstraße in Oberloschwitz mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten.  In der Nr. 6 wohnte Rudolf Mauersberger, der mehr als 40 Jahre den Dresdner Kreuzchor leitete.

 

 

Gedenktafel am Haus Sierkstraße 6

Er erweiterte den Chor auf die noch heute gültige Zahl von 150 Mitgliedern. Zu seinen Schülern zählten die bekannten Opernsänger Theo Adam und Peter Schreier.



portogerechter Einschreibbrief nach Bottrop (Brief NSW 0,35 M + Einschreiben 0,50 M)

Nächstes Ziel war das Gebäude der Schwebebahn, von dessen Aussichtsplattform, die über einen Aufzug erreichbar ist, man einen herrlichem Blick auf Dresden hat.



Blick von der Schwebebahn zum "Blauen Wunder"



Blick von der Schwebebahn in Richtung "Waldschlösschen"


Die Schwebebahn wurde am 6. Mai 1901 in Betrieb genommenen.  Auf der 274 Meter langen Fahrt überwindet die Bahn einen Höhenunterschied von 84 Metern. Die Bahn wird von den Dresdner Verkehrsbetrieben betrieben und befördert jährlich um die 300.000 Fahrgäste von Loschwitz nach Oberloschwitz.



Ansichtskarte mit der Dresdner Schwebebahn

Im Gebäude der Bergstation befindet sich eine sehr interessante und detailreiche Ausstellung über die Geschichte der Dresdner Schwebebahn.


(privater) Sonderumschlag zur Ausgabe von Post Modern mit der Schwebebahn

Keiner der Wanderfreunde scheute  den steilen Abstieg bis zum Körnerplatz und weiter zu dem sich an der Elbe befindenden Restaurant "Körnergarten". Die Lokalität ist keine hippe Vegetarierkneipe sondern führt eine gutbürgerliche Küche. Der Name des Gasthauses geht auch nicht auf Theodor Körner bzw. seinen Vater zurück sondern auf die Familie Körner, die 1897 das Anwesen erwarb.


 

 Nachnahmekarte mit portogerechter Mischfrankatur von Marken aus dem Sonderblock

In gewohnter Weise führte uns Reiner Bruchholz durch sein "Wohnzimmer". Zum gemütlichen Ausklang im "Körnergarten" erhielt jeder Teilnehmer gratis eine Marke „Individuell” und einen Schmuckumschlag zum Thema unserer Wanderung. Vielen Dank an alle, die zum Gelingen dieser schönen Veranstaltung beigetragen haben.

 


Ein ungenannt bleibender Wandersmann brachte seine Begeisterung über das Erlebte in dem folgenden, treffenden Gedicht zusammenfassend zum Ausdruck:


Am Ortsamt Loschwitz trafen sich, so 20 Leut´, das ist kein Witz,
Auf Spuren Ludwig Richters dann, ging´s munter auf den Berg hinan.
Auf schmalem Pfad mit viel Geblase, ging´s hoch zur Ludwig-Richter-Straße.
Ziel war nun die Schwebebahn, Technik und Turm hat´s angetan.
Die Aussicht dort war wunderschön, man wollte gar nicht wieder gehn.
Danach zum Veilchenweg hinunter, da wurden alle noch mehr munter.
Das Ende war nun abzusehn, man wollte etwas schneller gehn.
Beim Abschlussplausch im Körnergarten, muss man aus´s Essen nicht sehr warten.
Kurzum es war ein schöner Tag, den man auch nächstens wieder mag.
Auf Regen folgte Sonnenschein, die "20" gingen freudig heim.