Henry Biebaß
*1959
Frage: Wie sind sie zur Philatelie gekommen? |
Henry Biebaß: Etwa im Alter von 6 Jahren wollte ich „etwas sammeln“. Ich fragte meinen Vater, was ich den sammeln könne. Er antworte „Sammle doch Briefmarken“ – gesagt, getan. |
Frage: Was wird gesammelt? |
Henry Biebaß: Ganzstücke SBZ / DDR 1945 bis 1990. |
Frage: Ihr Lieblingsstück? |
Henry Biebaß: Das eine Lieblingsstück gibt es ja nicht, die Entscheidung fiel nicht leicht. Abgebildet ist eine tarifrichtige Mehrfachfrankatur mit zwei Blockmarken aus dem Block 8B der DDR von 1953. Interessant sind dabei drei Dinge: Gestempelt ist der Brief mit dem Stempel STALINSTADT 31.12.54 (rückseitig mit Ankunftstempel), der R-Zettel trägt die Amtsbezeichnung „Stalinstadt 1 a“ und letztendlich handelt es sich um eine Frankatur, welche mir bisher kein zweites Mal begegnet ist. Post- und Zeitgeschichte vereint mit Seltenheit auf einem Beleg – was will man mehr? |
Frage: Ihre Meinung zum Verein? |
Henry Biebaß: Ein „ehrwürdiger“ Verein, dessen reiche Tradition es zu wahren gilt. Die vielfältigen Aktivitäten werden zahlreich angenommen, dass ist heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr. Ich will mich bemühen, selbst auch etwas aktiver zu werden. |
Frage: Wie wird Ihrer Meinung nach die Philatelie in 20 Jahren aussehen? |
Henry Biebaß: Möglicherweise wird sie elitärer und exklusiver, ich meine das nicht unbedingt nur in Bezug auf Preise. Im Vordergrund stehen werden die philatelistische und postgeschichtliche Forschung zu allen möglichen Teilaspekten der Philatelie. Die Verbindung zwischen rein postalischen Bezügen und Aspekten der „Social Philately“ wird zunehmen. Der Beleg mit allen seinen Facetten wie Frankatur, Verwendungsart, Stempel, Absender, Adressat, Destination, Tarif, Provenienz … wird im Mittelpunkt stehen. Das Markensammeln wird es sicher auch noch geben, aber auch hier wird es vielleicht noch mehr zur Spezialisierung kommen. An einen neuen Aufschwung in die „Breite“ glaube ich nicht. |