Die Flügelwegbrücke
Abbildung 1: Absenderfreistempel der Mitteldeutschen Stahlwerke
Abbildung 2: Ansichtskarte (Ausschnitt) der Kaditzer Brücke im Bau
Die Bombardierungen Dresdens im Februar 1945 hinterließen auf der Brücke nur geringe Schäden, so dass sie ohne Unterbrechung weiter genutzt werden konnte. Die Schäden wurden nach dem Krieg schnell repariert. Steigender Verkehr und mangelnde Wartung führten in der Folgezeit zu einem sehr starken Verschleiß der Brücke. 1994 beschloss der Rat der Stadt Dresden, dass die Brücke in „Rudolf-Renner-Brücke“ umbenannt wird. Anlass dazu war der 90. Geburtstag des KPD-Funktionärs (Abbildung 3), der viele Jahre in Dresden wirkte, 1933 verhaftet wurde und 1940 im KZ Buchenwald ums Leben kam. Der neue Name fand jedoch kaum Verwendung. Kurz nach der Wende wurde der schon seit Langem umgangssprachlich verwendete Name „Flügelwegbrücke“ zum offiziellen Namen erklärt. Durch die Ansiedlung mehrerer Firmen in Kaditz (z. Bsp. Siemens-Technologiepark, Metro, Elbepark) nahm der Verkehr, insbesondere der Schwerlastverkehr, in den neunziger Jahren stark zu.
Gebräuchlicher Name | Flügelwegbrücke |
Amtlicher Name 1. Brücke | 1930-1984: Kaditzer Brücke 1984-1991: Rudolf-Renner-Brücke seit 1991: Flügelwegbrücke |
Baubeginn | 22.05.1929 |
Eröffnung | 01.10.1930 |
Bauzeit | 1 Jahr 4 Monate und 10 Tage |
Bauart | Blechträgerbalkenbrücke |
Länge und Breite | 285 m x 17 m |
Mehrere Gutachten stellten fest, dass sich die Brücke in einem besorgniserregenden Zustand befand. Unter Abwägung aller Umstände entschied man sich für einen Neubau.
Grundvoraussetzung für den Neubau war, dass während der Bauzeit mindestens drei Fahrspuren ständig für den laufenden Verkehr zur Verfügung stehen. Deshalb entschloss man sich zum Bau von zwei Brücken mit je drei Fahrbahnen. Die Ausführung übernahm eine Arbeitsgemeinschaft aus der Donges Stahlbau GmbH und der Herrmann Kirchner GmbH & Co. KG. Zunächst wurde der östliche Brückenteil auf provisorischen Pfeilern hergestellt. Der Bau begann am 28.05.2001 und bereits im August 2002 konnte der erste Teil für den Verkehr freigegeben werden. Danach wurde die alte Brücke abgebrochen und die neuen Pfeiler auf den verstärkten Fundamenten der alten Pfeiler errichtet. Nach Fertigstellung des zweiten Teils wurde der erste Teil um neun Meter in seine endgültige Position verschoben. Die Gesamtfreigabe erfolgte pünktlich wie geplant am 30.09.2004.
In den Jahren 2015 und 2016 war die Flügelwegbrücke mit täglich 44.400 bzw. 45.900 Fahrzeugen die am stärksten frequentierte Dresdner Elbbrücke.
Amtlicher Name 2. Brücke | Flügelwegbrücke |
Baubeginn | 28.05.2001 |
Eröffnung | 30.09.2004 |
Bauzeit | 3 Jahre 4 Monate und 3 Tage |
Bauart | Stahlverbundbrücke |
Länge und Breite | 285 m x 31 m |
Abbildung 4: Foto der neuen Flügelwegbrücke (2019)