Ein Brief von Bitburg nach Hamburg
(vorgestellt von Thomas Wünsche, IPV)
Mit dem Namen Bitburg kann sicher fast jeder etwas anfangen. Und die meisten werden diesen Namen mit einer Biermarke in Verbindung bringen. Aber das es in Bitburg einen Bierbrunnen gibt, gehört doch sicher ins Reich der Fake-News?!
Der Brief vom 15.06.1954 ist gelaufen von Bitburg nach Hamburg. Der Inlandsbrief (bis 20 g) ist mit dem vom 01.06.1946 bis 31.03.1966 geltenden Porto in Höhe von 20 Pf freigemacht. Daneben klebt eine Zwangszuschlagsmarke "Notopfer Berlin" zu 2 Pf, die in der Zeit vom 1.12.1948 bis 31.03.1956 zusätzlich zum normalen Porto verwendet werden musste, damit der Brief befördert wurde. Der Zuschlag dieser Steuermarke diente dazu, die Kosten der Berlinblockade zu finanzieren. Da diese Marke unter hohem Zeitdruck hergestellt wurde ist sie heute ein Tummelplatz für Spezialsammler. Der Michelkatalog unterscheidet allein 8 Hauptnummern mit verschiedenen Zähnungen, Farben und Wasserzeichen. Auch im Schriftbild der Marke gibt es einige Unterschiede.
Der sauber abgeschlagene Sonderstempel zeigt den Bitburger Bierbrunnen, der 1937 vom Mayener Bildhauer Prof. Karl Burger gegenüber der Brauereiausschank "Simonbräu" errichtet und von der Bitburger Brauerei an die Stadt Bitburg geschenkt wurde. Er zeigt verschiedene Szenen aus der Bierherstellung. 1959 wurde er an seinen jetzigen Standort versetzt. Eigentlich ein ganz normaler Springbrunnen. Aber bei seinem Bau wurde in einem der Wasserspeier eine Bierleitung verlegt. Zu besonderen Anlässen besteht damit die Möglichkeit aus dem Brunnen Bier fließen zu lassen, eine nahezu himmlische Vorstellung für alle Bierliebhaber...