Ein Einschreibbrief von den Kaiman-Inseln
(vorgestellt von Thomas Wünsche, IPV)
Der Sommer kommt mit großen Schritten – für viele bedeutet das: „Raus aus der Stadt und ab ans Meer“. Wem es an der Ostsee zu voll ist und wer eher reif für die Insel ist – wie wäre es einmal mit den Kaiman-Inseln? Ok, diese Inseln liegen nicht gerade vor unserer Haustür und der ökologische Fußabdruck für diese Reise gleicht sicher dem eines Mammuts – aber wenigstens virtuell sei uns doch eine Reise in die Karibik gestattet.
Die Kaiman-Inseln gehören zu den Großen Antillen und liegen südlich von Kuba. Früher kam man nur mit einem Schiff auf die Inseln. Um den Schiffen (insbesondere nachts) die Orientierung zu ermöglichen und vor Gefahren zu warnen, wurden überall auf der Welt auf Inseln und an den Küsten Leuchttürme errichtet. Der hier abgebildete Leuchtturm South Sound befindet sich auf Grand Cayman.
Die Briefmarke zum Nennwert von 4 Pence erschien am 2. März 1953. Sie klebt hier als Viererblock auf einem Ersttagsbrief. Der lief mit der Zusatzleistung Einschreiben von Georgetown nach Jamaica. Das „Einschreiben“ wurde durch einen ovalen Stempel mit einem „R“ (Recommandée) gekennzeichnet. Die Nummer des Einschreibers (580) steht handschriftlich mit Blaustift daneben. Die Marken ziert das Porträt der Königin Elisabeth II. Anders als viele andere Karibikstaaten waren die Kaiman-Inseln aber noch bis 2001 britische Kronkolonie. Ab 2002 gehören sie zu den britischen Überseegebieten.
Wen jetzt doch die Reiselust packt – hier noch ein Tipp für die Reisekasse. Wer sich jetzt zielstrebig ein paar britische Pfund besorgt – liegt falsch. Schon die Marke aus dem Jahr 1953 wurde nicht in der britischen Währung herausgegeben. Bis 1968 verwendete man das Jamaika-Pfund und bis 1971 den Jamaika-Dollar. Seit 1972 gibt es eine eigene Währung – den Kaiman-Dollar, der in einem festen Wechselkurs zum US-Dollar steht.
Vorsichtig sollte man auch beim Baden sein, denn der Name der Inseln stammt von den dort heimischen Spitzkrokodilen…