Jubiläumspostkarte zum 25. Geburtstag der Correspondenzkarte
(vorgestellt von Dr. Axel Eska, IPV)
Die Jubiläumspostkarte vom April 1894 aus Österreich ist adressiert an eine Madmoiselle (= Fräulein) Rogirne im schweizerischen Lausanne. Man beachte: Natürlich damals noch ohne Postleitzahl. Auch eine Straßenangabe war offensichtlich nicht erforderlich! Es reichte die Angabe der Villa. Hier mit den Namen "Beaulieu", also "Schöner Ort" ... Nur zu gern hätte man das Fräulein an diesem Ort bei Entgegennahme dieser Karte gesehen...
Die Rückseite der Karte huldigt in grafisch ansprechender Form dem damals 25-jährigen Jubiläum der Einführung der Postkarte und dem Erfinder der "Correspondenz-Karte", den Österreicher Professor Emanuel Herrmann.
Vorderseite der Correspondenz-Karte von Wien nach Lausanne, im Zierrahmen sind die Länder aufgeführt die Correspondenzkarten bereits verwenden mit dem jeweiligen Jahr der Erstnutzung
Im Vorjahr, also 2019, waren das nun schon 150 Jahre gewesen. Aus deutscher Sicht wird gern darauf hingewiesen, dass der eigentliche Erfinder der Deutsche Heinrich von Stephan war, wobei dem Österreicher Herrmann fraglos die Ehre gebührt, die einfachste schriftliche Korrespondenzform als erster umgesetzt zu haben. Heute belustigen fast die Bedenken, die man damals an verantwortlicher Stelle gegen die Einführung der Postkarte hatte. Jederman könne den Inhalt der Nachricht lesen, eine unerhörte Schamlosigkeit, die man den Postbediensteten da zumute!
Dem Erfolg der Postkarte hat das nicht geschadet, abermillionenfach wurde sie in den letzten 150 Jahren versendet. Ja manchmal wundert man sich, was man bei Aufkommen neuer Techniken oder Kommunikationsformen so für Bedenken hat... Heute ist die Postkarte ein Auslaufmodell und wird nur noch selten versandt. Ihrer Karriere als Sammelgegenstand unter thematischen oder philatelistischen Gesichtspunkten tut das keinen Abbruch.