Ältester Briefmarkensammlerverein Deutschlands



Dr. Klaus Feske

*1950






Frage: Wie sind sie zur Philatelie gekommen?

Dr. Klaus Feske: In der Nachkriegszeit hatte in unserem kleinen Mecklenburger Heimatdorf das Sammeln und Tauschen von Briefmarken auch bei meinen Freunden und mir eine hohen Stellenwert. Ich holte mir die ganze Welt in mein großes blaues Schaubeck-Steckalbum mit dem goldenen Globus auf dem Deckel, das ich noch heute in meinem Archiv verwahre.

Erst nach 1990 kehrte ich zur Philatelie zurück und konzentrierte mich zunächst auf die abgeschlossenen Sammelgebiete DDR und Westberlin. Den entscheidenden Impuls gab aber 2001 unser langjähriges Mitglied Werner Reinboth auf einer Sammlerbörse in der Alten Mensa der TU Dresden. Als ich ein Album „UdSSR 1960 bis 1969“ mit vielen schönen Ausgaben zum Motivgebiet Raumfahrt bewunderte, sprach er mich an, Mitglied in der von ihm geführten kleinen Dresdner Gemeinschaft „Philatelie Russland / Sowjetunion“ zu werden. Hier erschloss sich mir auch das spannende Motivgebiet Weltraum, Astronomie, Raumfahrt, das mich bis heute in seinen Bann zieht.

Frage: Was wird gesammelt?

Dr. Klaus Feske:

    • Russland, UdSSR, Russische Föderation bis 2020, postfrisch und gestempelt

• Weltraum, Astronomie, Raumfahrt UdSSR: (Marken, Blöcke,Kleinbogen,Sonderstempel,

   Nebenstempel, Bildbriefumschläge, Bildpostkarten, FDC, Autographen)

• Spezialsammlung Halleyscher Komet mit vielen Besonderheiten

• DDR (postfrisch und gestempelt, Maximumkarten, Schwarzdrucke, u.a.)

Frage: Ihr Lieblingsstück?

Dr. Klaus Feske: Bildbriefumschlag mit Originalunterschrift des Kosmonauten Juri Gagarin mit Mi. 2473 A, 2475 A, Nebenstempel von Minsk 12.04.1961 und Nebenstempel von Erfurt 18./19.10.1963 anlässlich des Besuchs Gagarins.



Den Beleg erwarb ich von Sammlerfreund Werner Reinboth, der Zeitzeuge in Erfurt war.

Frage: Ihre Meinung zum Verein?

Dr. Klaus Feske: Unser Verein schöpft sein Ansehen und seine Kreativität nicht nur aus seiner einzigartigen Tradition, sondern vor allem aus der Kompetenz, Leidenschaft und Verbundenheit seiner Vereinsmitglieder, allen voran aus dem unermüdlichen Engagements des Vorstandes, insbesondere des Vorsitzenden Michael Schneider. Die umfangreiche Vereinschronik, die beeindruckende Gestaltung unseres Internet-Auftritts und der 77er Info, die Initiative zur Herausgabe von Newslettern und die lebhafte Kommunikation untereinander machen die Corona-bedingten Einschränkungen unseres lebendigen Vereinslebens mehr als wett.

Frage: Wie wird Ihrer Meinung nach die Philatelie in 20 Jahren aussehen?

Dr. Klaus Feske: Wir sollten uns deswegen keine allzu großen Sorgen machen und auch die Ausgabe von Marken mit Matrixcode sollte uns nicht zu sehr erschrecken, wenn wir uns auch in Zukunft als Hüter des Kulturguts Briefmarke verstehen. Herr Dr. Eska gab uns mit seinem kritischen Schreiben an das Bundesministerium für Finanzen (siehe Newsletter 1/20) ein anregendes Beispiel, wie wir uns als Philatelisten konstruktiv einmischen können.

Hat die Philatelie eine Zukunft? In meiner Jugendzeit hatte ich mich auch mit dem faszinierenden Hobby Amateurfunk befasst, das ja der Philatelie ähnlich ist: Es begleitet neue Wege der Kommunikation, kennt ihre Geschichte und dient der friedlichen Verständigung über Ländergrenzen hinweg. Man könnte meinen, dass in der Zeit des weltumspannenden Mobilfunks Amateurfunk sinnlos wäre. Weit gefehlt: Er lebt und gedeiht mit den neuen Herausforderungen.



Nachwuchsarbeit ist schwierig aber nicht hoffnungslos. Das soll das Foto mit dem Enkelsohn zeigen. Er liebt Dinosaurier, das ist doch ein spannendes weltweites und lehrreiches Motivgebiet, also frisch ans Werk. 😊