Ältester Briefmarkensammlerverein Deutschlands

 Vereinswanderung 2018

Vom Volkspark über das Moreau-Denkmal und den Bismarckturm nach Altmockritz

Am 08. Mai 2018 fand unsere diesjährige IPV-Vereinswanderung statt, die in gewohnter Weise wieder perfekt von Reiner Bruchholz geplant und organisiert wurde. Wir trafen uns 16:00 Uhr an der Haltestelle der Linie 11 auf der Räcknitzhöhe.

Die erste Station lag gleich um die Ecke – der Volkspark Räcknitz. Der Park wurde 1898 mit Hilfe der König-Albert-Jubiläumsstiftung angelegt und diente dem Schutz der zuvor auf diesem Gelände durch das Wasserwerk Tolkewitz errichteten Hochbehälter zur Trinkwasserversorgung der Stadtteile auf der Altstädter Elbseite.



Abbildung 1: Ganzsache „Hansa“ zum 25. Regierungsjubiläum König Alberts

 

Die Zugänge zu den Hochbehältern befanden sich in zwei kleinen Türmen, die mit einer öffentlich zugänglichen Aussichtsplattform versehen waren. Aus Anlass der Reichsgartenschau 1936 in Dresden (Abbildung 2: Sonderstempel zur Ausstellung) wurde die Anlage umfassend umgestaltet und mit neuen Wegen und Ruhebänken versehen. Momentan wird das Gelände von der DREWAG genutzt, soll aber demnächst auch wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.   

 

Als Nächstes erreichten wir das Moreau-Denkmal. Es erinnert an Jean-Victor Moreau, der am 27. August 1813 während der Schlacht von Dresden an dieser Stelle durch eine französische Kanonenkugel schwer verwundet wurde und nach der Amputation beider Beine eine Woche später in Böhmen verstarb. General Moreau, der selbst Franzose war, stand in den Diensten des russischen Zaren Alexander I., nachdem er von Napoleon wegen einer angeblichen Verschwörung nach Amerika verbannt worden war. Auf Initiative des russischen Generalgouverneurs in Dresden entwarf der Hofbaumeister Gottlob Friedrich Thormeyer das Denkmal. Drei große Eichen symbolisieren die gegen Napoleon verbündeten Länder Österreich, Preußen und Russland.

Abbildung 3: Moreau-Denkmal ; Foto M. Schneider

Überragt wird es jedoch von unserem nächsten Ziel, dem Bismarckturm auf der Franzenshöhe. Dort erwartete uns bereits Herr Froebel, der Vereinsvorsitzende des „Bismarckturm Dresden e.V.“. Er erzählte uns sehr kurzweilig und mit viel Humor einiges zur Geschichte und zur aufwendigen Sanierung des Turmes. 

 


Abbildung 4: Fotomontage zur Erinnerung an die Vereinswanderung 2018; Gestaltung: Edelbert Fobe

 

Nach dem Tod Bismarcks 1898 entwickelte sich ein regelrechter Bismarck-Kult. Geplant war, das ganze Deutsche Reich mit einem Netz von Feuersäulen zu überziehen, daher stammt auch der offizielle Name: „Bismarcksäule“.  In einem Wettbewerb der „Deutschen Studentenschaft“ gewann der Dresdner Architekt Wilhelm Kreis (Hygiene-Museum, Friedrich-August-Brücke) den ersten Preis für den Entwurf „Götterdämmerung“, einer riesigen Feuerschale. Von diesem Typ der Bismarcksäule wurden insgesamt 47 Türme gebaut, von denen noch etliche erhalten sind.

Abbildung 5: Briefmarke zum 150. Geburtstag Otto von Bismarck; Eckrandstück mit Formnummer


 Abbildung 6: Privatganzsache Bismarcksäule Augsburg, Typ „Götterdämmerung“


Trotz der sommerlichen Temperaturen scheuten wir nicht die 158 Stufen, die überwunden werden mussten um auf die Aussichtsplattform zu gelangen. Dort angekommen wurden wir mit einer herrlichen Aussicht bis in die Sächsische Schweiz belohnt. An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön an Herrn Fröbel für seine sehr interessante Führung und an den gesamten Verein, die mit vielem ehrenamtlichen Engagement zur Erhaltung des Turmes beigetragen haben.

 


Abbildung 7: Gruppenfoto auf dem Bismarckturm; Foto: T. Wünsche

 

Nach der Überquerung der Südhöhe führte unser Weg durch Kleinpestitz vorbei an der ehemaligen „Moreauschänke“ und mehreren hervorragend sanierten Höfen bis zum Endpunkt, der „Altmockritzer Bauernstube“. Dort konnte der durch die sommerlichen Temperaturen hervorgerufene Durst gelöscht werden und in der reichhaltigen Speisekarte fand auch jeder noch etwas um seinen Hunger zu stillen. In gemütlicher Runde klang der Abend aus. 

  

 

Abbildung 8: Für alle Teilnehmer des IPV gab es eine „Briefmarke Individuell“ zum Thema